16. Jahrestagung der DGA in Rostock


Vom 27. Februar bis 2. März 2013 fand in Rostock die 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) unter dem Tagungspräsidenten Prof. Dr. Hans Wilhelm Pau statt. Die Tagung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Alterndes Hören – Hörend altern“ und startete am Mittwoch mit dem Angebot verschiedener Tutorials, wie „Was kommt nach dem Neugeborenenhörscreening?
Screening zwischen 6 Monaten und Jahren“,Überschwellige Audiometrie, kognitive
Tests – Was ist heute noch zeitgemäß?“, „Optimierter Einsatz von Hörscreeningtechnik, ein Überblick über aktuelle Geräte und Funktion, Datenübertragung und den Einsatz der Trackingsoftware“, „Verifikation der CI-Anpassung“ und „Vestibularis“. Im Anschluss fanden die Sitzungen der verschiedenen Fachausschüsse statt.


Am Donnerstagmorgen begann der Tagungstag nach der Eröffung des Präsidenten
der DGA Prof. Dr. Frans Coninx mit einem Plenarvortrag von Prof. David R. Moore PhD zum Thema „Monitoring Hearing Abilities over a Life Time: The BioBank Projekt“. Im Anschluss an diesen sehr interessanten Vortrag schlossen sich eine Strukturierte Sitzung „Highlights experimenteller Innenohrforschung“ und zwei Sitzungen mit freien Vorträgen zum Thema „Cochlear Implant: Sprach-wahrnehmung, Sprachentwicklung“ und „Sprache im Störschall“ an. In den ersten Nachmittagssitzungen bot sich dem Tagungsteilnehmer die Wahl zwischen einer strukturierten Sitzung "ADANO-Sitzung: Schwindel im Alter" und freien Vorträgen zu den Themen "Cochlea Implant: Restgehör, Gerätetypen“, sowie „Hörschwel-lenbestimmung, Schwerhörigkeit, Postervorträge“. Nach einer Kaffeepause folgte der letzte Teil dieses Tagungstages mit einer strukturierten Sitzung zum Thema „Hörunterstützung im Alter: von altersgerechten Lebenswelten bis zum vernetzten Hörgerät“ und zwei Sitzungen freier Vorträge „Cochlear Implant: Sprachverstehen“, sowie „Innenohr, Schwindel, Tinnitus“. Der Abendvortrag von Herrn Jens Koblitz
aus dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund zum Thema „Wale in der Ostsee“ zeigte sehr beeindruckend wie sich die Population der Schweinswale in der Ostsee verrringert hat und erklärte deren Ursachen. Demzufolge verringert sich die Population aufgrund von ungewolltem Beifang (in Fischernetzen) und im Meer veursachten Lärm durch Menschen (z.B. Rammarbeiten zum Bau von Windkraftanlagen). Herr Koblitz präsentierte dem Auditorium das „Ortungssystem“ der Schweinswale anhand von einer sogenannten Schallkeule, mit deren Hilfe sich der Schweinswal sowohl orientieren kann, als auch seine Beute aufspürt. Dafür benötigt der Schweinswal ein gutes Gehör, entstehende Schwerhörigkeiten durch verursachten Lärm im Meer, können dies einschränken bzw. unmöglich machen, so dass der Schweinswal seine Nahrung nicht mehr orten kann und infolgedessen stirbt. Mögliche Massnahmen zum Schutz der Schweinwale wurden ebenfalls vorgestellt. Nach diesem informativen und faszinierenden Exkurs in die Welt des
Schweinswals bot sich die Möglichkeit beim anschließenden Begrüßungsabend, das Gehörte in Gesprächen zu vertiefen und den Tag ausklingen zu lassen.


Der zweite Tagungstag begann wieder mit einem Plenarvortrag „Altersassoziierte
Demenzerkrankung und Hörstörung“ gehalten von Prof. Dr. Stefan Teipel. Im Anschluss hatte der Tagungsbesucher die Auswahl zwischen einer strukturierten
Sitzung „Cochlear Implant im Alter“ und freien Vorträgen „Cochlear Implant: Kodierungsstrategien, ereigniskorrelierte Potentiale“ und „Hörgeräterversorgung“. Danach schloss sich die DGA-Mitgliederversammlung an. Nach der Mittagspause ging es mit einer strukturierten Sitzung zum Thema „Implantierbare Hörgeräte, welche, wann?“, sowie freien Vorträgen zum Thema „Cochlear Implant Elektrophysiologie“ weiter. Auch in diesem Jahr wurde über den kompletten Sitzungsnachmittag ein Junior-Symposium angeboten, um jungen Wissenschaftlern eine Plattform zum Austausch von Erfahrungen und ein Präsentations- und Diskussionsforum zu geben. Nach der Möglichkeit zur Erholung
bei einer Kaffeepause, startete der letzte Sitzungsteil für diesen Tag mit einer strukturierten Sitzung zum Thema „Pädagogische Audiologie“, sowie freien Vorträgen aus dem Bereich „Implantierbare Hörgeräte 1“. Den Veranstaltungstag rundete ein gelungener Gesellschaftsabend im Kurhaus in Warnemünde
ab.


Der letzte Tagungstag begann mit einem Plenarvortrag „Ernst-Lehnhardt-Lecture“ von Prof. Dr. Dr. Roland Laszig. Danach folgte der letzte Teil der Jahrestagung mit freien Vorträgen zu den Themen „Kognitive Prozesse, Audiometrie“, „Innenohrforschung, Hörscreening“ und „Implantierbare Hörgeräte 2“. Im Anschluss wurden die Tagungsteilnehmer mit einem Ausblick auf die nächste Jahrestagung
in Oldenburg verabschiedet. Insgesamt bot sich dem Tagungsbesucher wieder ein weites Spektrum an Vorträgen und Tutorials, sowie genügend Zeit sich in den Pausen die Poster Präsentationen anzuschauen. Über die Neuerungen in der Technik konnte man sich bei der Industrieausstellung informieren und nicht zuletzt boten sich auch genügend Möglichkeiten für Gespräche und einen regen Austausch mit anderen Tagungsbesuchern.


Claudia Rössing