2. Mainzer Pädaudiologietag

 

Nach erfolgreichem Start im letzten Jahr, ist auch der „2. Mainzer Pädaudiologietag“ am 9.11.2012 erfolgreich und interessant gestaltet abgelaufen. Auch in diesem Jahr haben wir als Berufsverband unsere Mitglieder mit einem Betrag von 50€ un- terstützt, so dass nur eine Teilnahmegebühr von 40€ zu entrichten war. Im An- schluss an die Begrüßung von Frau Bohnert, startete Herr Dr. Wiesner mit seinem Vortrag zum Thema „Objektive Hörprüfverfahren“. Er erläuterte die Aussagemöglich- keiten/Indikationen und Grenzen der einzelnen Verfahren (Impedanzmessung, OAE, AEP). Dr. Wiesner stellte die Grenzen der Klick-BERA im Bereich der pädaudiolo-gischen Hörschwellendiagnostik, sowie der Notwendigkeit weiterer frequenzspe-zifischer Testverfahren und deren Grenzen sehr anschaulich dar. Zusammenfas- send wurde durch Dr. Wiesner festgestellt, dass bei geringer Mitarbeit die Relevanz objektiver Hörprüfmethoden an Bedeutung gewinnt, jedoch außerhalb spezialisier- ter Zentren OAE und Screening-BERA routinemäßig durch subjektive Hörprüfungen ergänzen werden sollten. Jede objektive Methode hat laut Dr. Wiesner Grenzen und ist deshalb nur als Teil einer umfassenden Testbatterie zu sehen, da objektive Hör- prüfungen unter suboptimalen Bedingungen schnell mehr Verwirrung stiften, als das sie diagnostisch weiterhelfen und möglicherweise wertvolle Zeit bis zur Einlei- tung therapeutischer Maßnahmen verloren geht. Er betonte, dass objektive Hörprü-fungen keinesfalls eine gute subjektive Kinderaudiometrie ersetzen.

 

 

 

Nach einer Kaffeepause folgte der Vortrag zum Thema „Akustisch evozierte Poten- tiale als Basis der Hörgeräteversorgung und praktische Tipps zur Durchführung der BERA“ von Frau Prof. Dr. Limberger. Hier verdeutlichte sie, dass im Bereich der Messungen der AEP verschiedene Rechenschritte, etc. erfolgen, so dass an jeder dieser Stellen Fehlermöglichkeiten auftreten können. Ebenso sind die Ergebnisse abhängig von den benutzten Einstellungen bezüglich der Reizparameter, des be- nutzten Wandlers und den Filtereinstellungen. Bei der Hörschwellenbestimmung in der Pädaudiologie sollte der Untersucher gut vorbereitet sein, damit die Ableitung direkt beginnen kann sobald das Kind schläft. Der Untersucher sollte Frau Prof. Limburger zufolge auch immer im Hinterkopf behalten, dass die aktuelle Messung möglicherweise die letzte Messung sein kann. Daher ist im Verlauf der Untersu- chung abzuschätzen, ob und inwiefern die weitere Messung mit den aktuellen Ein- stellungen sinnvoll ist. Nach diesem interessanten Vortrag mit vielen praktischen Tipps wurden die Teilnehmer zur Stärkung in die Mittagspause „entlassen“.

 

 

 

Gestärkt ging es dann die Fallauswertung. Anhand von BERA-Ableitungen, war es nun an den Teilnehmern diese auszuwerten. Im Anschluss wurden die Fälle unter der Leitung von Dr. Wiesner im Auditorium besprochen. Zum Abschluss stellte Frau Leonhardt noch ausgewählte Fälle der Mainzer HNO Klinik Schwerpunkt Kommuni- kationsstörungen vor.

 

 

 

Aus dieser informativen Fortbildung hat sicher jeder Teilnehmer Anregungen, Ideen und wichtige Informationen zur täglichen Arbeit mitgenommen. Es bleibt zu hoffen, dass der Mainzer Pädaudiologietag als Fortbildungsveranstaltung fortgesetzt wird.

 

 

 

Claudia Rössing