Geschichte des BAA

 

Einem älteren Informationsblatt des BAA »zum Verband und zur Verbandsarbeit« ist zu entnehmen: »Der Berufsverband der HNO-AudiologieAssistentinnen wurde 1982 gegründet. Ziel des Verbandes ist es, eine bundesweit einheitliche und qualifizierte Ausbildung, sowie die staatliche Anerkennung des Berufsstandes zu erreichen und damit eine entsprechende Einstufung im BAT. Bei verhältnismäßig wenigen Tätigen in diesem Beruf ist es daher wichtig, dass wir uns zusammenschließen. Im Verband vertreten sind Audiologie-, Pädaudiologie- und Neurootologie-Assistenten...«

 

Die Gründungssitzung fand am 16.12.82 in Mainz statt. Die 1. Vorsitzende war Frau Klumpp-Veit, die 2. Vorsitzende Frau Bohnert. Den Audiologieassistenten wurde die berufliche Anerkennung vom Gesundheitsministerium verweigert, da es verhältnismäßig wenig Audiologieassistenten gab (1984 hatte der BAA 150 Mitglieder) und laut Gesundheitsministerium »Berufssplittergruppen« vermieden werden sollten. Der Bedarf an qualifizierten Audiologieassistenten wurde damals von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie sowie von der ADANO (Arbeitskreis deutschsprachiger Audiologen und Neurootologen) gesehen und unterstützt, trotzdem kam es nicht zu einer bundesweit einheitlichen Regelung. Landesrechtlich geregelte Ausbildungen ohne staatliche Anerkennung gab es lediglich in Mainz, Hamburg und Bonn. Die anderen Kliniken bildeten nach Bedarf aus. Für die Gründung eigener Fachschulen fehlte uns die Lobby. An Ideen fehlte es den damals im BAA sehr Engagierten nicht.

 

Mit der Vereinigung von West- und Ostdeutschland im November 1989 wurden die Berufe im Gesundheitswesen neu überarbeitet. In der DDR gab es seit 30 Jahren das Berufsbild der Audiologie-Phonatrie-Assistenten, sie hatten ihren Berufs-verband VAPA (1992 wurde dieser Verband aufgelöst und die verbliebenen Mitglieder sind dem BAA beigetreten). Die Übernahme dieses Berufsbildes und vorhandener Fachschulen aus den neuen Bundesländern wäre von uns sehr begrüßt worden. Nach der Vereinigung musste die Phoniatrie aus diesem Berufsbild herausgenommen werden, weil es in der BRD das Berufsbild der Logopäden gab (der Berufsverband der Logopäden wurde ebenfalls 1982 gegründet). So setzten wir uns für die Überarbeitung dieses Berufsbildes ohne den Bereich der Phoniatrie ein.

 

Der BAA hatte damals Gespräche mit dem Logopädenverband geführt. In Mainz entstand beispielsweise die Idee die Logopäden- und die Audiologieausbildung parallel laufen zu lassen, 2 Jahre gemeinsamer Unterricht und ein Jahr spezifi- scher Unterricht. Der Logopädenverband sagte Unterstützung zu, hielt sich letztendlich aber bedeckt, weil sie selber darum bemüht waren, die Fachschul-ausbildung in eine Fachhochschulausbildung zu ändern.

 

In der DDR gab es ferner das Berufsbild der MTFA (Medizinisch-Technische/r FunktionsAssistent/in) mit den Bereichen Kardiologie, Pulmologie und Neurologie. Da es sich hierbei um kleine Bereiche handelte, die z. T. keine bundesweit einheitliche Ausbildung besaßen, wurde die Audiologie unter dieses Berufsbild subsummiert und noch um den Bereich der Gastro-Enterologie erweitert. So entstand die Medizinisch-Technische Assistentin für Funktionsdiagnostik. Der Einbindung in das "Gesetz über technische Assistenten in der Medizin" haben wir mit einem "lachenden und einem weinenden Auge" zugestimmt. Der positive Aspekt lag in einer bundeseinheitlichen Ausbildung und der Einbindung in überhaupt ein Gesetz, der Nachteil in der Verknüpfung mit den anderen Gebieten und in den Übergangsbestimmungen des MTA-Gesetzes für die bereits in der Audiologie Tätigen, das am 01.01.1994 in Kraft trat. Die Übergangsbestimmungen führten zu ungerechten Behandlungen in den Anerkennungsverfahren, da sie sich die mehr an dem Zeitraum einer ausgeübten Tätigkeit orientierten und nicht an den vorausgegangenen Qualifikationen. Einige von unseren Mitgliedern sind dem DVTA (Deutscher Verband Technischer Assistenten) beige- treten, dem Dachverband der MTAs. Der dvta hatte vor an dem Berufsbild eines/r Fachassistenten/in für Audiologie zu arbeiten, an deren Ausarbeitung wir uns beteiligen wollten. Der BAA beschäftigte sich mit der Qualität der Ausbildung zur MTAF; und der Qualitäts-sicherung in unserer Arbeit. Der Berufsverband veranstaltet regelmäßig Fortbildungen. Es wurde Kontakt aufgenommen zur DGA (Deutsche Gesellschaft für Audiologie) bzw. zum Arbeitskreis Berufs- bilder in der Audiologie der ADANO.